Pizza, die Kinder lieben Pizza! Wir „Großen“ übrigens auch! Wirklich praktisch, dass direkt gegenüber die beste Pizzeria der Stadt ist. Und natürlich rufen wir da hin und wieder gerne an und holen uns ein paar Kartons mit den leckeren „Wagenrändern“.
Was die Kinder aber noch mehr lieben, ist SELBER MACHEN. Die Jungs sind schon immer gerne beim Kochen und Backen dabei, helfen wo sie können und werkeln in der Küche fleißig mit. Naschen inklusive! Der Große hatte lange den Wunsch, mal etwas ganz alleine zu kochen oder zu backen, aber da er mit seinen 4 Jahren noch nicht lesen kann, konnte er mit unseren Kochbüchern nicht viel anfangen. Von alleine konnte also bisher keine Rede sein.
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Selber machen! Das haben sicher alle Eltern schon das ein oder andere Mal von Ihren Sprösslingen gehört. Und auch wenn es oft mehr Zeit, Energie und Nerven kostet, so ist es doch die bestmögliche Föderung, genau diesem Wunsch nachzukommen. Denn gerade in diesem Moment ist das Kind bereit, Neues zu lernen. Seine Motivation ist hoch, seine Ausdauer zu probieren und zu üben unermüdlich. Jetzt ist das Interesse da, das Zeitfenster geöffnet. Hilft man dem Kind nun dabei, seine Pläne in die Tat umsetzen, werden die Kinder vor Stolz platzen, ihr Können ausbauen und ein gesundes Selbstbewusstsein entwickeln. Egal ob es ums Jacke anziehen, Treppen steigen oder ums Brot schmieren geht.
Nachdem nun die „Kinderleichte Becherküche“ bei uns eingezogen ist, sieht das anders aus. Wir haben uns das Buch gemeinsam angeschaut, ein passendes Rezept ausgesucht (PIZZA) und sind die Bilder genau einmal durchgegangen. Und was soll ich sagen: Gut zwei Stunden später gab es hier Pizza. Richtig gute Pizza. Ein ganzes Blech! Was ich dafür getan habe? Nichts! Naja, ich habe die Pizza aus dem Ofen geholt, kleingeschnitten und die ganze Aktion staunend mit Fotos begleitet. Aber schaut selbst:
Die gut strukturierten Bilder lassen schon ganz junge Kinder erkennen was zu tun ist und die mitgelieferten Becher haben super schöne, prägnante Farben, so dass eigentlich nichts schief gehen kann.
Nach dem der junge Mann sich alle nötigen Zutaten zusammen gesucht hat, machte er sich direkt an die Zubereitung des Pizzateigs. Dazu muss vielleicht gesagt sein, dass die Jungs bei uns überall dran kommen. Die unteren Lebensmittel – Schubladen haben (noch) eine unsichtbare Magnetsicherung, die beide Kinder aber mittlerweile selbstständig entsperren können. Steht irgendetwas zu hoch, holen sie sich einfach einen Hocker oder einen Stuhl.
Mich begeistert es immer und immer wieder, mit welcher Konzentration und Ernsthaftigkeit schon so junge Kinder einer Sache nachgehen können. Kaum ansprechbar widmen sie sich voll und ganz dieser einen Tätigkeit und sind so wunderbar versunken, wie es uns Erwachsenen nur noch selten gelingt.
„Schere, Messer, Gabel, Licht – sind für kleine Kinder nicht!“ – dieser Satz gilt bei uns nicht. Schon mit ca. zwei Jahren haben die Jungs hier (natürlich unter Aufsicht) Messer in die Hand bekommen und mittlerweile liegt ein kleines Gemüsemesser immer offen bereit. Beide schneiden Gurken, Äpfel oder Birnen so klein wie sie sie möchten und der Große schält sich bei Bedarf eine Karrotte. Mit Scheren arbeiten die Jungs beim Basteln sowieso und zum Essen gibt es seit dem ersten Geburtstag auch richtige (Kuchen-) Gabeln. Genauso verhält es sich hier mit Strom. Das Kabel vom Staubsauger einstecken gehört hier explizit zu den Kinderaufgaben. 😉 Wir finden es wichtig, dass die Jungs von Anfang an ECHTE Aufgaben übernehmen und dabei auch lernen, dass man vorsichtig sein muss. Natürlich passiert das immer in unserer Anwesenheit – so können wir eingreifen, wenn die Konzentration flöten geht und der übermütige Kasper ausgepackt wird.
So kam es auch, dass unser Vierjähriger sich nichts sehnlicher gewünscht hat, als einen eigenen Mixer. Den hat er nun – und das Aussuchen der passenden Rührstäbe erfüllt ihn sichtlich mit Stolz. Auch die Reihenfolge ist ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen: Erst Zusammenbauen, DANN den Stecker in die Steckdose stecken.
Nachdem der Teig fertig geknetet war, musste er zum Gehen an die Seite gestellt werden. Eine Geduldsprobe für den fleißigen Bäcker. Dachte ich. Aber weit gefehlt. Was dann kam, hatte ich nicht erwartet. Ganz im Gegenteil. Ich war fest darauf eingestellt, dass das Aufräumen meine Aufgabe sein wird. Schließlich ist die Konzentrationsspanne eines Vierjährigen doch deutlich begrenzt und da er sich dem „Alleinebacken“ zum ersten Mal gewidmet hat, ging ich einfach davon aus, dass nach dem Teig machen, für ihn wohl erstmal „Feierabend“ ist. Statt eine wohlverdiente Pause einzulegen, wischte er den Tisch ab, brachte seine dreckigen Utensilien in die Küche und wusch ab. Ja, er wusch ab. Alles. Alleine. Fast 45 Minuten lang. Pickobello sauber. Glaubt ihr nicht? Ich habs (natürlich) Fotografiert! 😀
Nach der fantastischen Überbrückung der Gehzeit ging es dann auch direkt ans Kneten, Ausrollen und Belegen. Auch das ging wirklich gut und auch wenn der Teig das ein oder andere Mal gerissen ist, kam kein Frust auf. Konzentriert wurde repariert, geflickt und erneut ausgerollt.
Das „In den Ofen schieben“ und auch das „Wieder rausholen“ habe ich dann übernommen. Darum hatte der Bäckergeselle gebeten. Schon die heiße Luft aus dem geöffneten Ofen lässt ihn vor Ehrfurcht zurückweichen. Und weil das ja eigentlich auch gar nicht so dumm ist, soll das ruhig erstmal so bleiben. Ich käme mir hier sonst auch reichlich überflüssig vor. 😉
Die Pizza war super, der Bäcker (und Mama und Papa) wahnsinnig stolz und die ganze Familie mehr als satt.
Unser italienischer Nachbar muss jetzt natürlich mit enormen Umsatzeinbußen rechnen. Uns sieht er nicht mehr so schnell wieder. Wir können das jetzt selber! 😀
Zusammenfassung:
Buch: Kinderleichte Becherküche von Birgit Wenz
Altersempfehlung: ab 4 Jahre
Vorteile: Klar strukturierte Bilder/ stabile Becher in prägnanten Farben/ spülmaschinenfest
Nachteile: Seiten reißen leicht aus/ Ring zum Zusammenhalten der Becher für Kinder schwer zu öffnen / Erwachsenenhände auf den Fotos
*Gesponserter Beitrag: Nein / Affiliate Links: Ja